„Das Privateigentum ist das rechtliche Basisinstitut der modernen Gesellschaft. Eine begründete, d.h. rationale Stellungnahme zu diesem Institut ist daher seit den Anfangstagen dieser Gesellschaft eine der zentralen Aufgaben sozialphilosophischen Denkens. Die bei weitem einflussreichste Fassung des Versuchs einer rationalen Begründung des modernen Privateigentums findet sich in der 1689 veröffentlichten Zweiten Abhandlung über die Regierung von John Locke. Hier werden fünf, meist noch heute nachwirkende Legitimationsstrategien entworfen: Der rechtstheoretische Legitimationsmodus einer Arbeitstheorie des Eigentums, der politökonomische Legitimationsmodus einer Arbeitstheorie des Reichtums, die Anreiztheorie des Eigentums, eine Legitimierung sozialer Ungleichheit durch das Leistungsprinzip sowie die kontraktualistische Begründung einer Staatsgewalt, deren „einziger harter und unantastbarer Kern“ das absolute Recht auf privatexklusives Eigentum ist.“ (Quelle & MP3:http://audioarchiv.blogsport.de/2012/11/23/privateigentum-tief-im-wesen-des-menschen-begruendet/ / Text: http://www.rote-ruhr-uni.com/cms/Vom-Eigentumer-zum-Eigentum.html )
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„Ingo Elbe befasst sich in diesem Vortrag mit Staatskritiken und -theorien in marxistischer Tradition. Insbesondere setzt er sich mit Lenin und dem Leninismus auseinander.“ (Quelle & MP3 des Vortrages: http://audioarchiv.blogsport.de/2009/07/13/elbe-staatskritik/ )
Interview mit Ingo Elbe zur Aktualität der Marxschen Ökonomiekritik auf Radio Radikal, dem politischen Jugendmagazin der JungdemokratInnen/Junge Linke, Münster (via) Weitere Texte oder Audiobeiträge bei der Rote Ruhr Universität und dem Audioarchiv.
Die Herrschaftsstruktur im Kapitalismus unterscheidet sich grundlegend von allen vorherigen Gesellschaftsformationen. Karl Marx hat diesen Herrschaftstypus als auch »sachliche Abhängigkeit« bezeichnet: Während die Individuen früher nur voneinander und von der Natur abhingen, seien sie heute zusätzlich einem bestimmten gesellschaftlichen Verhältnis untergeordnet, dem Wert bzw. dem Kapital. Die Erforschung dieses Systems der Verselbständigung des eigenen gesellschaftlichen Zusammenhangs der Produzenten ist denn auch die zentrale Intention seiner Kritik der politischen Ökonomie. Der Vortrag soll eine Einführung in die Marxsche Begrifflichkeit anonymer Herrschaft sein, in der zentrale Kategorien wie Wert, Charaktermaske oder automatisches Subjekt erläutert werden. Zugleich soll gegen eine falsche Personalisierung des stummen Zwangs der Verhältnisse und gegen eine Auflösung individueller Verantwortung in einem falsch verstandenen Strukturalismus argumentiert werden. (Text & Quelle: Kritikmaximierung / Vortrag als MP3: Audioarchiv)
Die Auseinandersetzung mit marxistischer Staatstheorie von Ingo Elbe befasste sich mit der Darstellung einer Theorie des bürgerlichen Staates, ausgehend von den Kategorien und Bestimmungen von Karl Marx. Dabei grenzte er sich zunächst von zwei anderen, im weitesten Sinne linken Staatskonzeptionen ab:
1. Staat im Kapitalismus: Der Staat würde als neutrale Instanz gesellschaftlicher Vermittlung verstanden, dessen Zweck die Vertretung des ,Allgemeinwohls’ darstelle. Diese Position wurde von Ingo Elbe als prinzipiell staatsaffirmativ charakterisiert. Das heißt, es finde keine Kritik an der Form des Staates an sich statt, denn es würden lediglich vermeintliche oder reale
Partikularinteressen kritisiert, da diese dem ›Allgemeinwohl’ zuwiderlaufen würden.2. Staat der Kapitalist_Innen: Der Staat würde in dieser Konzeption, vorwiegend im Marxismus-Leninismus, als Instrument der herrschenden, ausbeutenden (Kapitalist_Innen)Klasse begriffen. Dessen Zweck sei die Sicherung der ausbeutenden Klasse vor der ausgebeuteten. Dies baue, so Elbe, auf einem verkürzten Verständnis des Kapitalismus, welcher durch personale Ausbeutung und Herrschaft gekennzeichnet sei, auf. In dieser Interpretation fielen die ökonomisch und politisch herrschenden Klassen zusammen. (Text: Was uns Beherrscht Broschüre Seite 4 / Quelle & Vortrag als Mp3: Association Critique)